Kühe auf dem Dach
anche stanotte le mucche danzeranno sul tetto

2019, Kinodokumentarfilm, 83 min, R: Aldo Gugolz, P: rough cat/revolumenfilm

Zwischen Ziegen, Kühen und Alpen wird Fabiano (38) Vater. Doch die Idylle trügt: Er ist bemüht den Alpkäse so herzustellen wie das seine Aussteiger-Eltern in den 70er machten. Neben Geldschulden plagen ihn auch Schuldgefühle. Im Vorjahr verunfallte ein mazedonischer Schwarzarbeiter tödlich. Seitdem lässt sein Tod Fabiano nicht mehr los. Wie können er und seine Freundin Eva unter so schwierigen Umständen ein gemeinsames Leben mit ihrem Nachwuchs aufbauen?
Vor der imposanten und bedrückend-stillen Kulisse der Tessiner Alpen, entpuppt sich Aldo Gugolz’ Film als spannende Gratwanderung zwischen Kriminalfall und feinfühligem Portrait eines jungen Landwirten.

Preise

2020 Weltpremiere und „PRIX DU JURY“ für den innovativsten langen Dokumentarfilm auf dem internationalen Dokumentarfilmfestival n Nyon, Visions du Reel
2021 Innerschweizer Filmpreis
2021 Trento Film Festival 2021, Bester Film
2021 Film Festival les Diablerets, Diable d’or
2021 Arts Hub Foundation, Apricot Tree Festival Erivan (Armenien), Special Award
2021 Dolomitale Südtirol, Luis Trenker Award
2021 Festival International du Film de Montagne d’Autrans, Prix du Jury
2022 Sebatopol Filmfest, Kalifornien, bester Film
2022 Ladek Mountain Filmfest, Polen, Best FilmAbout Man And Mountains
2023 Nonfiktionale in Bad Aibling, lobende Erwähnung

  • „Kühe auf dem Dach“…ist in der Tat ein reines Meisterwerk. Ein großartiger Film, der die Idee eines Kriminalromans à la Netflix unterläuft und sich nur für seine Figuren interessiert… Die Landschaften sind erhaben, die Protagonisten äußerst bewegend… und der Film nimmt seinen Lauf, löst die Kriminalgeschichte mehr oder weniger auf, vergisst aber nie, sehr nah an seinem Thema zu bleiben…Der Film will einfach nur gesehen werden und ist einfach nur extrem schön, berührend, empörend und irgendwie sogar beruhigend…
    Daily Movies
  •  „…Kühe auf dem Dach“ besticht durch eine ausbalancierte Feinfühligkeit, die dem Regisseur ermöglicht, die utopischen Ideale seines Protagonisten zu hinterfragen und zugleich das Funktionieren einer von globalisiertem Wirtschaftsdiktat ebenso wie von lokaler Enge geprägten Gesellschaft zu schildern. Damit eröffnet der Film den nüchternen Blick auf eine Realität, die im Schweizer (Heimat-)Filmschaffen leider (allzu) oft verklärt wird.“
    Irene Genhart Cineman.ch
  • „…Er vertraut ganz auf die Beobachtung und auf eine Kamera, die in der Nähe zu Mensch und Tier auch das große Vertrauen zwischen Filmcrew und Protagonisten spüren lässt….“
    Walter Gasperi, filmnetz.com
  •  „…Aldo Gugolz, der aufgebrochen war, um seine Zuschauer an den harten Anforderungen des Lebens der Bergbauern auf einer Alm im Nordtessin teilhaben zu lassen, kehrt mit einem großartigen Werk über die condition humaine zurück… …Dieser Film mit seinen erhabenen Bildern entwickelt sich von einem eindringlichen Tatsachenbericht zu einem romantischen Werk mit allem, was nötig ist, um das Publikum in Atem zu halten und sich mit dem menschlichen Verhalten auseinanderzusetzen, wenn es mit Grausamkeit und Tragik konfrontiert wird… Der wichtigste Zeuge dieses menschlichen Dramas ist die Natur, die Aldo Gugolz auf brillante Weise sublimiert, ohne sie jemals zu manipulieren oder im strengsten Sinne des Wortes zu inszenieren…. Kühe auf dem Dach ist herb, schön, atemlos, zärtlich, stark und sehr empfehlenswert.“
    Chlap.CH, Remy Dewarrat
  •  „…So weckt „Kühe auf dem Dach“ nicht nur Verständnis und Toleranz für die Porträtierten, sondern wird auch zu einer philosophischen Betrachtung über das Leben selbst…“
    Luzerner Zeitung
  • Den Filmemachern gelingt ein poetischer Dokumentarfilm zwischen Utopie eines ursprünglichen Lebens und der Melancholie vom Ende dieser Lebensweise. Ein nüchterner und auch ernüchternder Blick auf eine Realität, die im Heimatfernsehen oft verklärt wird.
    Begründung der Jury, Bergfilm-Festival Tegernsee
  • In derselben Natur, in der die einen die Auferstehung suchen, finden die anderen den Tod. Geschickt nutzt der Regisseur den Rahmen einer Kriminalgeschichte, um den Zuschauer mit audiovisuellem Sachverstand (Bild und Ton sind excellent) in die Hochgebirgswelt zu versetzen und ihn mit Fabiano bekannt zu machen, einem jungen Mann auf der Suche nach einem neuen Ich in der vermeintlichen idyllischen Ruhe der Berge. Von existenziellen Zweifeln und Schuldgefühlen geplagt, versucht der Protagonist in der neuen Rolle des Vaters, die Beziehung zu seiner eigenen herauszuarbeiten, was dazu führt, dass der Film bewusst und tiefgründig über die heikle Frage des Familienerbes und die mögliche Emanzipation von ihr erzählt.
    Begründung der Jury, Trento Film-Festival