2022 Liebe Angst

2022, Kinodokumentarfilm, 81 min, R: Sandra Prechtel, P: Freischwimmer Film GmbH und it works! Medien GmbH

Ein Leben lang hat Lore nicht gesprochen: nicht über ihre Mutter, nicht über das Versteck, in dem sie überlebt hat, nicht über Tom, ihren Sohn, Kims Bruder, der sich das Leben genommen hat. Lore war sechs Jahre, als ihre Mutter nach Auschwitz deportiert wurde. Kim ist die Tochter von Lore. Kim will reden: über die beschädigten Leben beider. Da ist viel Wut, viel Kraft, und eine Liebe zwischen Mutter und Tochter, die immer da war, aber nicht gelebt werden konnte.
Eine sich über drei Generationen erstreckende Familientragödie, der man sich nicht entziehen kann; ein Dokumentarfilm, dem man ein Denkmal bauen möchte.

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https://vimeo.com/721703055/8462e6df7e

  • 2023 Nominierung für den Preis der deutschen Filmkritik
  • 2023 Kinoauswertung im Verleih von realfiction
  • 2022 Weltpremiere Filmfest München

„LIEBE ANGST wirkt insgesamt wie ein weiterer Versuch Schneisen zu schlagen, Perspektiven zu entwickeln, einen Sinn zu finden, einen musikalischen und filmischen Ausdruck für Liebe und Angst zu finden. Dass es dabei nicht zu einer selbstbezogenen Nabelschau wird, ist das Verdienst von Kamera und Regie: immer nah dran, ohne entblößend zu sein, immer präzise, ohne zu verletzen. Vieles wirkt skizzenhaft, Geschichten werden erzählt, man wüsste es gern genauer. Dass sich der Film dem verweigert, macht ihn besser.“ Stefan Förner.

Pressesprecher Erzbistum Berlin

„Liebe Angst ist ein kleiner Film geworden, ein wichtiger Film, ein intensiver Film: Ein Film, der so persönlich daherkommt, in dem sehr offen Seelen ausgebreitet werden. Der die Judenvernichtung, seelische Wunden, Familie, Zeitgeschichte in Beziehung setzt, der das Gespräch über all dies ermöglicht. “

Kino-Zeit, Harald Mühlberger, 2022

„(…) Dass es in »normalen« Familien nicht viel einfacher ist, die NS-Zeit auch hier Schatten des Schweigens wirft und Opfer fordert, macht Sandra Prechtel in ihrem Mutter-Tochter-Porträt mit assoziativ-dokumentarischer Klarheit deutlich. Der Film reagiert in seiner Ästhetik auf die Traumata seiner Opfer, ist wie ein Arno Schmidtscher Zettelkasten, aus dem eine Karteikarte nach der anderen gezogen wird. Das überrascht, überzeugt, irritiert dann und wann aber auch. Doch mit dem Ende, einem völlig umwerfenden Vortrag von Schumanns »Dichterliebe«, dem atemberaubenden »Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht…« ist alles gesagt, was gesagt werden muss und die therapeutische Katharsis so vollkommen vollendet, dass man nur noch weinen möchte.

Axel Timo Purr,2022

Plakat zum Film Liebe Angst